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Thüringische Landeszeitung zur deutschen Einheit: 'Einheitsnörgelei'!
Datum: Montag, dem 06. Juli 2015
Thema: Thüringen News


Weimar (ots) - Pessimismus und Einheitsnörgelei als politisches Ritual: Ist die deutsche Einheit wirklich so misslungen, wie uns viele am Tag der Deutschen Einheit wieder weismachen wollen?

Natürlich nicht! Trotz aller ein Vierteljahrhundert nach Mauerfall, Friedlicher Revolution und Wiedervereinigung ungelösten Probleme und real existierenden Unterschieden zwischen Ost und West ist sie eine historische Erfolgsgeschichte, die ihresgleichen sucht.

Ein Blick in die osteuropäischen Nachbarländer genügt, um das zu belegen.

Es ist eben typisch deutsch, nicht das Ermunternde und Gelungene, sondern dass Trennende und Spaltende zu beleuchten.

So hebt die Volkssolidarität zum 3. Oktober mal wieder hervor, wie schlecht angekommen sich viele Ostdeutsche der älteren Jahrgänge in der Bundesrepublik fühlen.

Sozialwissenschaftler konstatieren, dass sich viele Ossis nicht als "richtige" Bundesbürger" fühlen.

Und eine in Hamburg erscheinende Illustrierte fragt, ob ein Broiler denn nun ein Brathähnchen, ein Polizist, eine Cola-Marke oder ein Auspuff sei?

Die Wahrheit ist komplizierter. Natürlich kann man wie die thüringische Ministerpräsidentin Lieberknecht (CDU) eine Angleichung der Ost- an die Westrenten fordern.

Das klingt gut und gerecht. Völlig gleiches Rentenrecht führt aber zu geringeren Durchschnitts-Renten im Osten, wie Bundeskanzlerin Merkel (CDU) erkannt hat.

Drohende Altersarmut ist ein bundesweites Problem. Noch immer ist die Arbeitslosigkeit im Osten meistens höher als im Westen, aber in Thüringen niedriger als in Nordrhein-Westfalen.

Sitzen dort die Verlierer der Einheit? Natürlich nicht. Die alte, wohlige Bundesrepublik gibt es eben nicht mehr. Nicht wegen der Kosten der Wiedervereinigung, sondern wegen des immensen globalen Konkurrenzdrucks.

So sind es die regionalen Unterschiede quer durch Deutschland, die zukünftig entscheidend sind, aber nicht mehr die simple Spaltung zwischen Ost und West.

Oft hinken die Befindlichkeiten den Realitäten hinterher. Die Rückkehr zur DDR ist alle Jahre wieder ein Umfragehit, aber keine ernsthafte Alternative.

Pressekontakt:

Thüringische Landeszeitung
Chef vom Dienst
Norbert Block
Telefon: 03643 206 420
Fax: 03643 206 422
cvd@tlz.de

Zitiert aus http://www.presseportal.de/pm/110133/2568801/thueringische-landeszeitung-kommentar-zur-deutschen-einheit-unter-dem-titel-einheitsnoergelei von Harald Hildebrandt, Autor siehe obiger Artikel.

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Weimar (ots) - Pessimismus und Einheitsnörgelei als politisches Ritual: Ist die deutsche Einheit wirklich so misslungen, wie uns viele am Tag der Deutschen Einheit wieder weismachen wollen?

Natürlich nicht! Trotz aller ein Vierteljahrhundert nach Mauerfall, Friedlicher Revolution und Wiedervereinigung ungelösten Probleme und real existierenden Unterschieden zwischen Ost und West ist sie eine historische Erfolgsgeschichte, die ihresgleichen sucht.

Ein Blick in die osteuropäischen Nachbarländer genügt, um das zu belegen.

Es ist eben typisch deutsch, nicht das Ermunternde und Gelungene, sondern dass Trennende und Spaltende zu beleuchten.

So hebt die Volkssolidarität zum 3. Oktober mal wieder hervor, wie schlecht angekommen sich viele Ostdeutsche der älteren Jahrgänge in der Bundesrepublik fühlen.

Sozialwissenschaftler konstatieren, dass sich viele Ossis nicht als "richtige" Bundesbürger" fühlen.

Und eine in Hamburg erscheinende Illustrierte fragt, ob ein Broiler denn nun ein Brathähnchen, ein Polizist, eine Cola-Marke oder ein Auspuff sei?

Die Wahrheit ist komplizierter. Natürlich kann man wie die thüringische Ministerpräsidentin Lieberknecht (CDU) eine Angleichung der Ost- an die Westrenten fordern.

Das klingt gut und gerecht. Völlig gleiches Rentenrecht führt aber zu geringeren Durchschnitts-Renten im Osten, wie Bundeskanzlerin Merkel (CDU) erkannt hat.

Drohende Altersarmut ist ein bundesweites Problem. Noch immer ist die Arbeitslosigkeit im Osten meistens höher als im Westen, aber in Thüringen niedriger als in Nordrhein-Westfalen.

Sitzen dort die Verlierer der Einheit? Natürlich nicht. Die alte, wohlige Bundesrepublik gibt es eben nicht mehr. Nicht wegen der Kosten der Wiedervereinigung, sondern wegen des immensen globalen Konkurrenzdrucks.

So sind es die regionalen Unterschiede quer durch Deutschland, die zukünftig entscheidend sind, aber nicht mehr die simple Spaltung zwischen Ost und West.

Oft hinken die Befindlichkeiten den Realitäten hinterher. Die Rückkehr zur DDR ist alle Jahre wieder ein Umfragehit, aber keine ernsthafte Alternative.

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Telefon: 03643 206 420
Fax: 03643 206 422
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Zitiert aus http://www.presseportal.de/pm/110133/2568801/thueringische-landeszeitung-kommentar-zur-deutschen-einheit-unter-dem-titel-einheitsnoergelei von Harald Hildebrandt, Autor siehe obiger Artikel.

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